Lieder ohne Ort:
Musik aus Afghanistan

Warum steht gerade Musik so im Brennpunkt des Konflikts in Afghanistan?
Warum ist sie auch heute wieder so umkämpft – verpönt, verboten, verbannt, geliebt, heimlich aufgeführt, versteckt, gerettet, zurückgebracht, belebt, verteidigt? Und warum gehören Musiker und Musikerinnen in Afghanistan zu den Ersten, die die ideologischen und geopolitischen Machtkämpfe um ihr Land zu spüren bekommen?

Hinter den Kulissen des Nationbuildings erzählen Musikerinnen ihre eigenen Geschichten von der Musik Afghanistans. Ihre Erzählungen handeln von der beschwerlichen Lebenswirklichkeit von Künstlern unter den Bedingungen des anhaltenden Konflikts: von Armut, Verfolgung, Exil, Migration, der Suche nach Anerkennung und Lebensunterhalt vor allem aber von einer unerschütterlichen Liebe zu ihrer Musik, zu ihren Instrumenten und Klängen und zum künstlerischen Gedächtnis des Landes.

Der Film zeichnet nach, wie Musik in Afghanistan immer wieder zwischen die Fronten des nicht endenden Konflikts gerät und erzählt die Geschichte des Landes anhand seiner Musik – einer Sammlung von Liedern, die angesichts des neuerlichen Exodus von Künstlerinnen aus dem Land – ohne Ort bleiben.